PRISONERESK
- PRISONERESQUE
Mit dieser in anlehnung an die Kafka-forschung entstandenen wortschöpfung wird versucht, das spezifische und unverwechselbare an der serie NUMMER 6 in einem ausdruck zusammenzufassen. Es ist nicht klar, wann der begriff das erste mal geprägt wurde, von wem oder wie er in umlauf kam. Möglicherweise entstand er 1976 in der nachfolge der ersten britischen fernsehwiederholung von NUMMER 6.
Gemeint sind verschiedene spezifika innerhalb der serie, in dialogen, in bildern, montagen, assoziationen und konnotationen, die in der summe mehr ergeben, als in den jeweiligen stories zum ausdruck bzw. ins bild kommt. Klar ist jedoch, dass der begriff von surrealistischen einflüssen bestimmt ist. Entscheidende stichworte sind:
- ENTFREMDUNG des protagonisten, auch und vor allem von sich selbst; fragliche, wenig oder keine persönlichen beziehungen;
- DISKONTINUITÄT und DISSONANZ in der interaktion mit der "außenwelt" bzw. störung der wahrnehmung oder verlust derselben;
- IDENTITÄT/PERSÖNLICHKEIT, fragmentierung oder beschädigung, die abwesenheit oder unvollständigkeit des bürgerlichen namens wie bei Kafkas protagonist "K" oder chiffrierung desselben wie "Nummer Sechs";
- REZEPTION zuschauerseitig: unbehagen durch narrative leerstellen, "surrealistische" brechnungen und elliptische oder arealistische erzählweise.
Die
episode "Die Anklage" steht hierbei prototypisch für das allumfassende prisonereske
feeling.
MEHR: SURREALISMUS
MEHR: KAFKAESK...
(2009): EPISODEN
& SPOILER
MEHR: NUMMER 6 ALS DISKURS
Was wunder, dass es im fernsehen in den jahrzehnten
nach der premiere von NUMMER 6 im jahr 1967 da und dort immer wieder
zumindest PRISONER-motive gab. Die nachfolgend genannten kreisen
zumindest mit all ihren vorzügen und nachteilen um dieses imaginäre prisonereske zentrum.
THE MATRIX lässt sich hier einreihen, wobei deren ideenfundus
eher im literarischen universum von Philip K. Dick begründet
wäre. Auch X-FILES ("Akte X") könnte man anführen. Doch deren verschwörungstheoretische prämissen atmen allenfalls entfernt dieselbe luft wie THE PRISONER.
CUBE (film)  |
LOST (serie)  |
MAN IN A SUITCASE (serie)  |
NOWHERE MAN (serie)  |
THE PRISONER (TV-miniserie)  |
SHUTTER ISLAND (film)  |
36 HOURS (film)  |
THE TRIAL - DER PROZESS (film)  |
THE TRUMAN SHOW (film)  |
24 (serie)  |
TWIN
PEAKS (serie)  |
WELT AM DRAHT (TV-zweiteiler)  |
DER PROZESS Das prisonereske steht in direkter verlängerung des kafkaesken. "Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet."
Anthony Perkins war mit Alfred Hitchcocks PSYCHO (1960) als leicht verschobener nervöser charakter berühmt geworden. Neben Perkins spielen Jeanne Moreau, Elsa Martinelli, Romy Schneider sowie Orson Welles persönlich mit. In DER PROZESS spielt Perkins den ähnlich angelegten typ Josef K., ein moderner, urbaner mensch, dessen identität bereits im unvollständigen oder gar abwesenden namen als beschädigt signalisiert wird und die durch nahezu undurchschaubare machenschaften letztlich ganz dahinschwindet.
Mehr als Kafkas roman ist NUMMER 6 oder eher: sind teilaspekte der filmischen adaption durch Orson Welles (1962) verpflichtet. Anders als bei Kafka, dessen romanbeginn so etwas wie die vorspannsequenz von NUMMER 6 ist, beginnt Orson Welles mit einem wirklichen, aber eher unfilmischen prolog, nämlich Kafkas kurztext "Vor dem Gesetz", um daraufhin K.s aus den fugen geratene normalität mit fast ausschließlich an originalschauplätzen entstandenen expressionistischen und alptraumhaften bildern zu erzählen. Dabei spielt es keine rolle, dass roman- und filmende sich unterscheiden und auch Welles' meinung von Kafka nicht allzu hoch war.
TWIN
PEAKS David Lynch, der regisseur des fulminanten mitternachtskinofilms ERASERHEAD sowie von BLUE VELVET, WILD AT HEART und LOST HIGHWAY, sorgte zu beginn der 1990er jahre für das medienereignis: eine fernsehserie auf kinofilmniveau, deren zurückführung ins kino 1992 mit dem titel FIRE WALK WITH ME dann ironischerweise kein besonderer erfolg war. Lynch ebenso wie sein serien-alterego Kyle MacLachlan als inspektor Dale Cooper interessierten alsbald die psychologischen abgründe und neurosen seiner (im überfluss vorhandenen) serienfiguren deutlich mehr als die suche nach dem m örder Laura Palmers, dem aufhänger der serienhandlung, was der erträglichkeit der show nicht gerade förderlich war. Das surrealistisch-verschroben angelegte TWIN PEAKS war nur ein vorwand für eine introspektion des seelenzustandes der amerikanischen (Medien-) Provinz. Trotz oder wegen eines chaotisch verlaufenden
produktionsprozesses, der die serie als torso zurückließ,
war sie ein meilenstein im seriengeschäft.
NOWHERE
MAN Wegen seines fotos "Hidden Agenda", auf dem eine illegale hinrichtung zu sehen ist, wurde fotojournalist Thomas Veil in der US-serie NOWHERE MAN von einem moment auf den anderen seiner identität beraubt. Kreditkarten waren plötzlich ungültig, und niemand, einschließlich seiner ehefrau, wollte ihn noch kennen. Fortan war er gezwungen, den urhebern des komplotts nachzuspüren. Der pilotfilm fing vielversprechend an. Die kurzlebige serie verlor jedoch schnell ihr thema aus den augen und schwamm bald im kielwasser des 60er-jahre-klassikers THE FUGITIVE ("Auf der Flucht"), indem der held ziellos umher reiste und der lösung seines problems mal mehr, mal weniger nahe zu sein schien. Der NUMMER-6-touch scheint vor allem beim sprechenden namen des protagonisten (veil = schleier, hülle) und in der ausgangsprämisse der serie durch.
Die episode "Ein Apfel im Paradies" ("Paradise On Your Doorstep") ist jedoch klar als hommage an THE PRISONER zu sehen. Darin wird Tom Veil betäubt und entführt und findet sich in einer scheinbar friedlichen, von der welt abgeschotteten gemeinde wieder, wo man sehr an seiner kooperation und natürlich am negativ seines fotos interessiert ist. Das setting bis hin zur gemeinde-eigenen musikkapelle wird PRISONER-fans sehr vertraut vorkommen. Die herrschende "Nummer 2" hat allerdings wenig enigmatisches an sich, und das ende ist doch eher banal als allegorisch.
HARALD
KELLER ÜBER NOWHERE
MAN
Aus anlass der DVD-veröffentlichung heißt es in einer
internetbesprechung, die serie sei isoliert betrachtet ganz in ordnung,
"jedoch im licht solcher bahnbrechender serien aus der gleichen
zeit wie THE X-FILES und anderer sowie früherer produkte wie
z.b. NUMMER 6, THE FUGITIVE fällt sie doch beträchtlich
ab
und meiner ansicht nach wird kaum jemand, der NUMMER 6
schätzt NOWHERE MAN höher als 6 oder 7 bewerten."
(http://www.dvdtimes.co.uk/content.php?contentid=60129).
LOST J.J. Abrams, der erfinder und drehbuchautor der serie LOST, spricht von THE PRISONER als dem bezugspunkt seiner ideen*. Im zentrum der handlung stehen die geschehnisse um eine bunt gemischte gruppe überlebender eines flugzeugabsturzes auf einer anscheinend unbewohnten tropischen insel.
In der praxis nutzt das konzept von LOST sich sehr schnell ab. Dass es von der insel (d.h. aus dem Ort) kein entkommen gibt, kaum etwas ist so, wie es zunächst aussieht, und dass da noch "andere" sind, reale oder übernatürliche gegner, erscheint nur serienlogisch. Ein paar abgeschaute motive und absichtlich platzierte irritationen, für die weniger die handlung als die logik der serienproduktion verantwortlich sind, stellen keine wirkliche konkurrenz für das original dar (und falls doch, dann ist Roger Thornhill, Hitchcocks protagonist aus DER UNSICHTBARE
DRITTE, der vater von Patrick McGoohans serienfigur Nummer Sechs). Eingeschobene, verschiedene charaktere betreffende rückblenden sind dramaturgisch meist belanglos, die episoden deutlich überdehnt und kommen nicht auf den punkt. Ihr sinn ist ganz klar, so viel zeit wie möglich zu strecken. Resultat: Wo sich angesichts reichlich ausgelegter fährten die ungeheuerlichkeiten andeutungsweise nur so türmen, dem autorenteam aber absehbar keine akzeptable auflösung nach irgendeiner seite hin einfallen würde, lässt das interesse schnell nach. Was fehlt, ist ein gewisser philosophischer und eben allegorischer mehrwert, der NUMMER 6 herausragend macht.
Exkurs:
Dabei hat man den besten moment der serie schon in den allerersten
minuten der pilotepisode hinter sich gebracht (und, zugegeben, längst
nicht alle epsioden im weiteren verlauf mitverfolgt): der wahrhaft
atem beraubende moment, als der arzt Jack auf dem dschungelboden
taumelnd und desorientiert zu sich kommt. Auf der tonspur hört
man derweil ETWAS, ein heulen, malmen, schaben, beunruhigend,
durchdringend dass die haare sich kräuseln - vielleicht der
höllenhund höchstselbst? Bis man, endlich, die quelle
erkennt: das im sandstrand aufrecht stecken gebliebene und noch
laufende triebwerk der abgestürzten maschine. Puuhh! Spoiler.
Ende des exkurses. Diese einschätzung beruht nur auf kenntnis der ersten staffel, spätere entwicklungen
sind nicht berücksichtigt.
* Wiedergegeben zum beispiel im Spiegel, https://www.spiegel.de/kultur/tv/tv-meisterwerk-the-prisoner-der-spion-der-mich-verwirrte-a-707865.html oder in Entertainment Weekly, https://ew.com/article/2015/12/07/how-prisoner-explains-leftovers/
MAN
IN A SUITCASE Die
serie mit dem deutschen titel "Der Mann mit dem Koffer",
obwohl in eine völlig andere richtung unterwegs, konventioneller
auf action und abenteuer ausgerichtet, teilt mit NUMMER 6 Ron
Grainer, den komponisten ihrer titelmusiken sowie einige gemeinsamkeiten,
und seien sie ex negativo.
 |
Wie NUMMER 6 war DER MAN MIT DEM
KOFFER eine ITC-produktion, beide spielten nur einen sommer lang.
Beider hauptfiguren waren einzelgänger. Analog zur chiffrierung
der personen durch nummern in NUMMER 6, war die hauptfigur hier
nur abstrakt mit ihrem nachnamen, so es einer war, bekannt. Auch
der reichlich entfremdete McGill war (US-) agent gewesen. Und obwohl
er, ein expatriierter US-Amerikaner, sich in ganz Europa bewegte
und sich mit dreckigen jobs über wasser hielt, war seine welt
eingeengt wie die von Nummer Sechs im Village durch flucht vor den eigenen leuten, die ihn reingelegt hatten, sodass
er nun des schweren geheimnisverrats bezichtigt wurde, und durch
versuche, seine unschuld zu beweisen. Sein leben, seine identität
passten in den titelgebenden koffer.
Gemessen an der weltläufigkeit des von Roger Moore dargestellten
SIMON TEMPLAR, war McGill kein sympathieträger; selten lachend,
dafür viel rauchend, zynisch, oft ungepflegt und auf den eigenen
vorteil aus. Politik als schmutziges geschäft war der nur geringfügig
kaschierte subtext der serie. Und dass McGill die episoden lebend überstehen würde,
war bei der erstsendung keinesfalls ausgemacht.
Längst nicht alle
episoden gelangten damals ins deutsche fernsehen.Nach der erstsendung 1968 (im anschluss an oder parallel
zu NUMMER 6) wurde die serie in Deutschland erst im jahr 2000 wieder bei privatsendern gezeigt. Was unter anderem
Er war der härteste TV-Held der Prä-Sonny-Crockett-Ära und der einsamste Wolf auf diesem Planeten. Die einst so bewunderten TV-Helden wirkten im Vergleich zu ihm noch mehr wie Hochstapler und Flaschen. Ihre inszenierten Prügeleien muteten angesichts der eigenen Straßenschlachten, nach denen man sich nicht die Haare kämmte, sondern wundgeprügelt in der Dunkelheit auf Schmerzlinderung wartete, absurd und lächerlich an. Bei Kämpfen siegte nicht automatisch das Gute, wie uns die Arschlöcher von der Ponderosa weismachen wollten, sondern der Stärkere. McGill wußte das. ... Alles was ihm blieb, war ein Leben aus dem Koffer, mit dem er von einer miesen Absteige in die nächste zog. Er hatte nichts zu verkaufen als seine Arbeitskraft – und wurde so zum ersten proletarischen Krimihelden der Fernsehgeschichte. "Paranoia heißt, alle Fakten kennen", schrieb William S. Burroughs einst; McGill bestätigte diese Weisheit Woche für Woche.
Auszug aus Martin Comparts blog CRIME-TV, "DER MANN MIT DEM KOFFER: McGill, der Wanderarbeiter" |
daran gelegen haben mag, dass
sie als unerhört brutal galt; zeitgenössische fernsehzeitschriften
sind voll von berichten dieser art. McGill teilte aus und steckte
ein.
Kurz, mit so gut wie nichts an symbolismus war die serie im gegensatz zu NUMMER 6 eine eher freudlose angelegenheit mit all den loser-gestalten, die sie bevölkerten,
dem McGoohan'schen familien-fernsehidyll (frauen küssen
oder gar mehr: nie vor der kamera; gewalt: nur wenn nicht anders
möglich; sex und erotik: niemals) genau entgegen gesetzt. Eine gute portion paranoia jedoch ist beiden gemeinsam.
Der
oberflächliche actioncharakter im verbund mit zynischen, pessimistischen
bis nihilistischen zügen mag nachgeborenen selbstverständlich
erscheinen, doch auch dieser "realismus" im agentengenre
musste erst einmal in fernsehserien eingeführt werden.
DER MANN MIT DEM KOFFER war der pionier.
Wie
einflussreich er war, zeigte sich in staffel 5 der vielfach
ausgezeichneten wie ebenso umstrittenen prime-time-serie 24
mit Kiefer Sutherlands figur des antiterror-spezialisten Jack Bauer
(mehr...).
Einer der dort vorübergehend im mittelpunkt stehenden CTU-agenten
heißt "McGill". Er lässt sein leben für
die gute sache und rettet damit u.a. Jack Bauer. Ha, ha. McGill-hauptdarsteller
Richard Bradford hatte nie wieder eine ähnlich prominente rolle.
36
HOURS Der stoff dieses films kommt bekannt vor, hat aber wohl nichts mit NUMMER-6-scripteditor George Markstein zu tun: 1944 während des Zweiten Weltkrieges wird die von James Garner gespielte figur Major Pike, agent der alliierten, betäubt und entführt. Er findet sich in einem idyllischen US-rehabilitationscamp wieder. Man erzählt ihm, er habe einige jahre im koma gelegen, und nun sei der krieg vorbei. Es zeigt sich bald, dass es sich hierbei um einen von den Nazis ausgeheckten plan handelt, ihm informationen über die bevorstehende invasion der alliierten truppen (in der Normandie) zu entlocken.
Bei aller übereinstimmung im setting und der handlung fehlt dem nach einer story von Roald Dahl entstandenen film im vergleich mit NUMMER 6 oder auch TWIN PEAKS das metaphysische und allegorische völlig. Am besten gelungen ist er im aufbau des szenarios als solchem und dem simulakrum eines US-rekonvaleszentencamps bis ins kleinste detail bis zu dem moment, da die Garner-figur dem plan auf die schliche kommt. Anschließend verflüchtigt sich die luft aus diesem ballon. Bemerkenswert an dem film ist, wie sehr man als zuschauer, dessen sympathien zweifellos auf seiten der alliierten liegen, um das gelingen des Nazi-plans fiebert oder doch wenigsten hin- und hergerissen ist.
CUBE
Der
preis für den (bisher) im wahren sinn prisonereskesten
kinofilm geht an CUBE, den low-budget-film des kanadischen
regisseurs Vincenzo Natali von 1997. Hier ist es, mit blick auf die serie, gerade umgekehrt wie im falle
36 HOURS: Die metaphysische dimension übersteigt bei weitem
die der handlung bzw. des settings.
Sechs personen treffen in einem würfelförmigen raum mit opak schimmernden wänden aufeinander. Sie wurden von unbekannten dorthin gebracht. Schleusen auf dem boden, an wänden und an der decke führen zu weiteren und, wie sich erweist, sich gegeneinander verschiebenden würfelräumen mit zum teil ingeniösen tödlichen fallen. Aber welchem zweck dient die anlage, ist sie ein gefängnis oder aber ein beobachtungslabor der verhaltensforschung?
DIE
BEDEUTUNG DER ZAHLEN
6 UND 7
Die ausgangssituation von CUBE ist im höchsten grad metaphorisch, symbolisiert durch die schiere zahl 6, den sechs seiten eines würfels. Der schauplatz der handlung ist reduziert auf die labyrinthisch verschachtelte innenwelt der würfel als entsprechung zur schachmetapher in NUMMER 6. Addiert man die jeweils gegenüber liegenden augen eines spielewürfels, erhält
6 KUBIK:
WIE NUMMER 6,
ABER ANDERS
Die frage nach dem "wer" oder "warum" ist für die filmemacher schon bald zweitrangig. Wie bei NUMMER 6 steht über allem der menschliche faktor - wie verhalten sich menschen angesichts des schweren eingriffs in ihre persönliche freiheit, und wie ist die interaktion zwischen den figuren in gefangenschaft. Es war schon lange ein beliebtes sujet in literatur und film, einen querschnitt der gesellschaft in eine fremdartige umgebung zu versetzen, um die entwicklung von beziehungen oder den verfall von persönlichkeit auszuloten. In CUBE reflektiert sich das breite spektrum von charakteren und der notwendigkeit, miteinander auszukommen, freundschaften zu schließen oder andere zur verfolgung eigener ziele zu benutzen. Indem man ihnen die gewohnte umgebung, familiäre bindungen usw. entzieht, erhält man eine interessante basis, die der misslichen lage von Nummer Sechs ähnlich ist. Eine vielzahl von themen wird hier angesprochen, vertrauen und verrat, zusammenarbeit und individualismus, intellektuelle und körperliche fähigkeiten, herrschaft in der form von demokratie, kommunismus und anarchie. In NUMMER 6, natürlich, wurden innerhalb des gesellschaftlichen mikrokosmos ähnliche aspekte behandelt.
CUBE fährt dem zuschauer nicht übers gesicht. Aufmerksamkeit und auseinandersetzung wird verlangt. Die handlung selbst ist schlicht, aber das ziel des films ist es nicht. Und wir bewegen uns ganz klar im bereich der allegorie, darin in übereinstimmung mit McGoohans werk: Mehr fragen werden aufgeworfen als beantwortet. Teilnahme des publikums ist das ziel, nicht konsum.
Auszüge aus einem artikel von David Healey, erschienen im SIX OF ONE-magazin "In The Village", 1997 |
man immer den wert sieben. Die hauptfigur in THE PRISONER trägt den namen bzw. die nummer 6. Die zahl 7 jedoch ist gewissermaßen der numerus non gratus und kommt in der serie (so gut wie) nicht vor. In CUBE stirbt die siebte person bereits vor beginn der titelsequenz einen unschönen, dafür umso fantasievolleren tod.
Bei
CUBE handelt es sich im grunde um die kinogerechte aufbereitung
einer episode aus der klassischen fernsehserie TWILIGHT-ZONE (im deutschen fernsehen als "Unwahrscheinliche Geschichten")
von 1961, nämlich der episode "Five Characters In Search Of An Exit".
Fünf
personen, ein major der armee, ein clown, ein hobo, eine ballerina
und ein dudelsackspieler, finden sich unvermittelt in einem von
einer runden und unüberschaubar hohen wand umgebenenen raum
wieder. Dann und wann ist ein körperlich schmerzhaft lautes
geräusch zu hören. Nachdem sie sich über ihre lage
auseinandergesetzt haben, beginnen sie mit dem bau eines menschlichen
turms, um über den rand ihres behältnisses blicken zu
können...
Die prisoneresken ingredienzen bei CUBE - eingedenk der tatsache,
dass ein kinofilm schneller und deutlicher auf den punkt kommen
muss als eine fernsehserie - sind offensichtlich und zehnmal mehr
wert als alle mysterien von LOST.
Eine der personen aus "Five Characters"
hat endlich den oberen rand des "gefängnisses" erreicht.
In einem für die TWILIGHT ZONE typischen twist-ending erkennt man, es handelt sich um eine blechtonne, in der eine dame
puppen für ein waisenhaus sammelt - alle fünf figuren
sind lediglich puppen. Das laute geräusch stammt von einer
glocke, mit der die sammlerin auf der straße für ihre
aktion wirbt...
Die
personen, ihre herkunft, ihre an- und absichten bleiben relativ
anonym. Die zum teil extremen physischen anstrengungen, das klettern
an den wänden, die kämpfe, der schweiß, das blut,
werden um eine metaphysische dimension erweitert. Letztlich bleibt
die sinnfrage: was soll das alles, was tun wir hier, wozu und
von wem wurde das geschaffen?
Nach quälenden und wenig befriedigenden versuchen,
den sinn der anlage zu verstehen sowie tödlichen auseinandersetzungen
untereinander bleibt es ausgerechnet einem autisten überlassen,
über die "brücke" ins gleißende licht
der außenwelt zu treten, oder doch nicht...? Ein zufrieden
stellendes ende? Absolut.
THE
TRUMAN SHOW Der
film von Peter Weir (1998 ) spielt mit versatzstücken und bildern,
wie sie auch in NUMMER 6 vorkommen, so die allgegenwärtige
kameraüberwachung und das liebevoll-repressive, verhätschelte
alltägliche leben von, in diesem fall, bewohnern eines typischen weißen
amerikanischen mittelklasse-suburbia-mikrokosmos.
Der protagonist Truman Burbank lebt sein reichlich ereignisloses
leben als angestellter, bis ihm eines tages ein vom himmel fallender
studioscheinwerfer beinahe den schädel spaltet. Er kommt mit
dem schrecken davon, aber von nun an nagt der Zweifel in ihm, die
kluft zwischen gefühl und verstand, dass mit der welt um ihn
herum etwas nicht in ordnung ist, wächst ins unermessliche.
Und wie recht Truman damit hat! Denn alles um ihn herum ist kulisse,
staffage, mit schauspielern, die nur seinetwegen da sind, big-brother-fernsehen
mit hunderten versteckter kameras und künstlichem wetter -
mit ihm als hauptakteur 24 stunden am tag auf sendung! Schon als
baby wurde er in diese virtuelle umgebung gebracht, seither nahm
die gesamte fernsehnation an seinem leben teil.
Nachdem er diese wahrheit herausgefunden hat, lässt er sich
durch kein ablenkungsmanöver mehr davon abhalten, buchstäblich
bis ans ende seiner welt zu reisen.
Das
wirklich erstaunliche an dem film ist Jim Carreys darstellung des
naiven Truman, schon dem namen nach ein moderner Simplizissimus, der hier ganz aufs faxenmachen
verzichtet. Ansonsten bleibt der film leider in seiner ausgangsidee
stecken und ist kaum mehr als eine milde mediensatire in TWILIGHT
ZONE-manier mit einem durchaus denkwürdigen schluss.
WELT
AM DRAHT Wie der von Roland Emmerich produzierte film THE 13th FLOOR basiert WELT AM DRAHT auf Daniel F. Galouyes roman "Simulacron 3" von 1964, der auch als "Counterfeit World" bekannt ist. Für marktforschungszwecke hat man hier - lange bevor es den begriff "virtualisierung" gab - mittels eines computers eine simulierte welt geschaffen, die gesellschaftliche und ökonomische prozesse nachbildet bzw. - so ihre eigentliche aufgabe - sie vorwegnimmt, und die der unseren notabene recht ähnlich ist. Die sie bewohnenden individuen handeln in grenzen eigenständig. Probleme entstehen, weil die erschaffer der simulierten welt sich in diese und in die bewusstseine ihrer protagonisten einklinken können und es so zu konflikten kommt.
Dreh- und angelpunkt sowohl der filme wie des romans ist das ineinanderdringen verschiedener realitätsebenen sowie die frage nach der manipulation von individuen und den grenzen der freiheit des eigenen willens. Wir bewegen uns also durchaus auf vertrautem territorium, wenn auch die affinität zum universum eines Philip K. Dick vielleicht doch größer ist als die zum prisoneresken. Es wäre kein Fassbinder-film, wenn er nicht wortlastig wäre und die handlung mäandernd, mehr als dem ohnehin komplexen plot gut tut. Michael Ballhaus' fluide kameraästhetik kennzeichnet den visuellen stil. Keine leichte (fernseh-) kost, aber für die frühen 1970er jahre fast schon normal, wenn man sich bewusst macht, was alles in dieser zeit im fernsehen "normal" war. NUMMER 6 lässt grüßen.
Ganz anders THE 13th FLOOR, die etwa
zeitgleich wie THE MATRIX entstandene neukreation von 1999, die
im noir-stil und genremäßiger, amerikanischer
daherkommt, aber auch mit Armin Müller-Stahl in einer hauptrolle, ein ehemaliger Fassbinder-akteur.
THE
PRISONER Spoiler!
Jahrelang im gespräch und lang erwartet. Nach dem ausstieg des
britischen senders Sky-One aus dem projekt im jahr 2007 erblickte
das fernseh-remake von Patrick McGoohans kultklassiker THE PRISONER
(1967) das licht der fernsehschirme zuerst am 15.11.2009 in
den USA beim produzierenden sender AMC.
Die vorabpresse war gut
geölt, und ein neunminütiger trailer hatte zudem die erwartungen
hochgeschraubt und lust auf mehr gemacht. Was das gespannte publikum
dann an drei aufeinanderfolgenden abenden zu je zwei stunden sah,
schlug sich in zeitungen und magazinen sowie internetforen in überwiegend
extrem verhaltenen bis hin zu ätzenden und vernichtenden kommentaren
nieder. Das hatte nun wirklich nichts mit dem surrealistisch-allegorischen
wegbereiter des mystery-genres zu tun.
Und in der tat, auch die starbesetzung mit Ian McKellen (LORD OF THE RINGS) als Nummer 2 und Jim Caviezel (THE PASSION OF CHRIST) als neue Nummer 6 reißt nicht aus dem feuer, was Bill Gallaghers drehbuchversion versäumt hat: eine konsistente erzählung abzugeben. Die sechs episodentitel sind ans 1967er original angelehnt. Trotz aller vordergründigen handlungselemente
samt verbeugung vor dem vorbild ist THE PRISONER (2009) weder
ein sequel, gar ein prequel, noch ein spin-off des originals.
TELL THEM ALL I GOT OUT!
(2009): EPISODEN
& SPOILER
MEHR: DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE DES MISTER G
Usern von internetforen und blogs zufolge hat der vorliegende
stoff zu viel bei der serie LOST abgekupfert.
Das offensichtlichste prisonereske element bleibt der grobe handlungsfaden: Ein mann wird seiner identität beraubt, indem er an einen unbekannten, auf den ersten blick anheimelnden ort geschafft wird, aus dem es aber keinen weg hinaus gibt. Er wird mit einer nummer versehen, und gewisse m ächte wollen etwas wichtiges von ihm. Die welt um ihn herum - in diesem fall das im Namibischen Swakopmund teilweise real existierende Village - ist offenkundig nicht, was sie zu sein scheint. An dieser stelle enden eigentlich die parallelen zwischen McGoohans und Gallaghers PRISONER. Diese neuschöpfung ist ein marketingprodukt, dessen qualitäten teilweise im setting und im produktionsdesign liegen, in den (realen) bauten des Villages samt seiner wüstenumgebung und im visuellen retrostil. Die dramatisierung, die auflösung von handlungsbestandteilen ist unterirdisch. Die figuren, weder 6 noch 2 und kaum eine der übrigen, wecken kein sonderliches interesse. Und mit einigem recht lässt sich sagen, ist auch nicht 6, sondern 2 hier die hauptperson.
Wer
inhaltliche bezüge sucht, dürfte am ehesten außer
bei LOST oder THE TRUMAN SHOW (wieder einmal) bei
Philip K. Dick (gest. 1982) und hier seinem roman "Ubik" fündig
werden. Allerdings ist Dick mit seiner virtuellen realität
diesem werk hier um lichtjahre voraus. Die sich im neuen Village
auftuenden löcher sind in wirklichkeit die in Bill Gallaghers
skript.
SHUTTER ISLAND Wenige würden an dieser stelle einen film von Martin Scorsese (2010) erwarten. Und doch trägt seine filmversion des gleichnamigen romans von Dennis Lehane alle merkmale des prisoneresken, mehr wahrscheinlich als die meisten der hier genannten filme, abzüglich jedoch Vincenzo Natalis CUBE. Leonardo di Caprio gibt eine gute figur ab als alternative Nummer Sechs, sein veritabler gegenspieler ist Ben Kingsley, der auch der originalserie als Nummer Zwei sehr zu ehren gereicht hätte.
Di Caprio als US-marshall trifft zusammen mit einem kollegen auf Shutter Island ein, einer art gefängnisinsel weit draußen vor der amerikanischen ostküste. Aus der dort gelegenen irrenanstalt, wie man psychiatrische einrichtungen in den 1950er jahren nannte, ist unter mysteriösen umständen eine patientin verschwunden, die als höchst gefährlich gilt. Di Caprios figur und sein kollege sollen den fall untersuchen. Kaum angekommen, stoßen sie jedoch auf eine mauer des schweigens sowohl beim anstaltsleiter (Kingsley) wie bei der belegschaft. Statt unterstützung zu erhalten, sehen sie sich bald den anstaltsinsassen gleichgestellt... Offensichtlich sind die dinge nicht so, wie es zunächst scheint.
Di Caprios charakter ist ein beschädigter, was sich vor allem gegen ende erweist. Schon die überfahrt auf der fähre nach Shutter Island steht unter keinem guten stern. Ihm ist übel, das wetter ist stürmisch und unheil verkündend wie in den ersten seriensekunden von NUMMER 6. Er leidet unter dem trauma grausamer bilder aus seiner zeit als soldat im Zweiten Weltkrieg, wo er in Deutschland bei der befreiung des konzentrationslagers Dachau beteiligt war. Zudem ist seine frau bei einem brand ums leben gekommen. Aber sie spricht mit ihm. Und bald auch taucht die verschwundene patientin auf. Kurz, die zutaten sind überreich vorhanden: realität und illusion, persönlichkeitsstörung, wahnsinn und normalität, Nazis, krieg und menschenversuche im Dritten Reich sowie deren fortsetzung in der pyschiatrie der nachkriegszeit, in geschlossenen anstalten an entlegenen orten, von denen es kein entkommen gibt.
Ein solider genrefilm des meisters, dessen größte schwäche gerade diese vielfalt an themen und motiven ist, von denen man etliche in anderen filmen gesehen hat, die viel zu vielen wendungen bis hin zum schluss. In der aufeinandertürmung wird leider nicht unbedingt eine neue qualität daraus. Aber sehenswerter als das PRISONER-remake von 2009 ist er allemal.
LESEN SIE AUCH: KAFKAESK...
LARRY HALL: DER PROZESS
PRISONERESQUE
The
following texts are abridged versions of the above German articles.
What's
specific and distinctive about THE PRISONER series has been
described over the years by this term following the expression used
by the Kafka research. This isn't the right place for going into
an in-depth analysis. But basically, it's the dialogues, the images,
the montage of associations and connotations that end up
to be more than just the sum of its story plots all of them conveying the notion of uneasiness and dissonance. It is not known who and when first coined the expression or used it. It is, however, evident that it's been heavily under the influence from surrealistic currents. Probably the expression came into being in the wake of the first British TV rerun of THE PRISONER in 1976. These are the pricipal keywords:
- ALIENATION of the protagonist, even from himself; questionable, or only little personal relationship at all;
- DISCONTINUITY and DISSONANCE in terms of interaction with the "outside world" or the perception, disruption and the loss of it;
- IDENTITY/PERSONALITY, fragmentation, damaged, absence or incompleteness of a civil name as with Kafka's protagonist "K" or "Number Six" being a cipher;
- RECEPTION: discomfort on the part of the audience through narrative blank positions, reflections/refractions and elliptical storytelling.
Thus,
"Dance Of The Dead"
can be considered the protoype of episode that encompasses the overall
prisoneresque feeling. Little wonder, then, that
in the wake of the PRISONER's premiere in 1967 television series,
from time to time, showed up displaying at the least PRISONER motives
and themes.
THE TRIAL Honour to whom honour is due. In some respect the prisoneresque is the extension of the Kafkaesque. Rather than being based on Franz Kafkas novel (originating in 1914) THE PRISONER is rooted in the theatrical movie by Orson Welles made in 1962, its eerie images shot mostly on various European locations. Main character Josef K. one morning finds himself stripped of his identity as he is arrested by mysterious men. He is accused for unknown reasons and is then set "free" but finds that by now his life has completely changed.
LARRY HALL: THE TRIAL (GERMAN LANGUAGE)
Orson Welles creates expressionistic nightmarish images, some of them were recreated for THE PRISONER series, e.g. the black corridor szene or various other scenes from the "Dance Of The Dead" episode.
TWIN
PEAKS
The
TWIN PEAKS series was surrealistically and twisted laid out
by movie director David Lynch who went into exploring the mental
disposition of remote provincial (media) US rather than solving
the murder of victim Laura Palmer. A cornerstone in TV series business
but not too easily to grasp.
NOWHERE
MAN This
US-production about a professional photo journalist suddenly losing
his identity because of becoming involved in an obscure scheme,
sadly rather sooner than later found itself hot on THE FUGITIVE
trail without being capable of creating a genuine PRISONER touch.
LOST
Most
recently the series LOST was hailed for being closest to
the PRISONER touch. At its centre of the action a group of survivors
of an airplane crash on a presumably uninhabited tropical island
must deal with apparently both, real and supernatural adversaries.
Thus, and with no surprise, there are "others"
on the island, too. Its creator was cited to have been heavily influenced
by THE PRISONER. This sounds a bit strange, though, regarding the
final product. But if we're supposed to take it for face value then
Roger Thornhill, Hitchcock's inadvertent hero from NORTH BY NORTHWEST,
surely is Number Six' father, Patrick McGoohan's character. Hard
to detect any genuine PRISONER undercurrents.
The concept of LOST quickly wears thin. One reason for this is the
much-too-frequent use of dramatically and otherwise useless flashbacks
with the obvious purpose of stretching screen time and with no viable
solution for piled-up suggestions and indications of the many laid
out red herrings.
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MAN
IN A SUITCASE
Like
THE PRISONER, MAN IN A SUITCASE was an ITC production of
1968. Although being a more straightforward action-adventure show
both series have some things in common, even ex negativo.
Thus, composer Ron Grainer
created both their title themes. The two principal characters were
loners. Almost like THE PRISONER's enciphering of its people by
assigning numbers the central character was known only abstractly
by his family name, if it was one. The estranged McGill had been
an intelligence man, too (of the US). In the effort to prove his
innocence from high treason that he had been charged with, when actually
he had been framed by some of his former colleagues, he would travel
through Europe, but his world was almost as narrow and constricted
as was the one of Number Six. His life, his identity fitted into
the suitcase mentioned. And both enjoy a good deal paranoia.

For sure, there's hardly any of THE PRISONER's symbolism in MAN IN A SUITCASE.
It did have nothing of the McGoohan clear-cut TV entertainment ideal. But
it managed to survive and pave the way for a more "realistic"
albeit cynical, pessimistic and almost nihilistic view of politics
as a nasty business which has become a commonplace in modern TV
crime series. This influence would ultimately lead to an in-joke in Kiefer Sutherland's series 24 (more...).
One of the CTU agents of the 5th season was called "McGill" and it is him
who sacrifices himself to save the life of Sutherland's Jack Bauer
character. Ha, ha.
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36
HOURS
On
the feature film side 36 HOURS, directed by George Seaton
in 1964, deserves the the most prisoneresque attribute until
now. James Garner is Major Pike, an intelligence man of the Western
allies during WW II falls unconscious and awakes in a quiet rehabilitation
camp apparently run by the US Army. He is told he had been in a
coma for a considerable period of time and now the war is over!
Of course, it turns out it's a meticulous Nazi scheme to extract
valuable information from him on the imminent allied Normandie invasion
in 1944.
No George "PRISONER" Markstein references here, it seems.
But the outset of this movie - after a story by writer Roald Dahl
- is great. Also, there's some twist in our feelings as to the Nazi
plot - we do care a little it might be working...
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CUBE Is
it possible that 36 HOURS and the film CUBE made by Canadian
director Vincenzo Natali (1997), unlikely as it seems, could be
aligned? It is indeed, but in the case of CUBE - and with regard to
THE PRISONER - it's the metaphysical dimension that reverses any
action or plot similarities to the former. Six humans find themselves
trapped in a cubic room of shimmering walls with hatchdoors on every
wall, the floor and ceiling, leading into further cubic rooms, some
of them fitted with lethal devices (the seventh person already got
killed before the credit sequence), but which is wich? The six struggle
and even fight each other to resolve their situation. Who brought
them here and why? The group tries to reach the outside wall. It
is thought that there must be cubes inside of a gigantic
outer cube with all of them constantly moving according to some
mysterious schedule.
The
metaphoric image is obvious, also is the labyrinthine large cube
with its small inner cubes corresponding to the game of chess in
THE PRSIONER, the action constricted to a "real" prison,
the test tube-like array of the whole set.
But until the end no real clues are given. It's an autist who eventually
steps through the outer wall door (?) into a glittering flood
of white light. Thus a satisfactory conclusion? It is.
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THE
TRUMAN SHOW Made
in 1998 by Peter Weir, the film plays with set pieces and images
well known from THE PRISONER. Such as the ever-present camera surveillance
and the lovingly but pampered everyday life of some white american
middle-class picture postcard suburbia. There protagonist Truman
Burbank all of a sudden is almost slain by a studio spotlight falling
out of the sky. That's when doubt about the real nature of his life
and his environment arises. And he is damn right. Because everthing
around him is virtually a set with real-life props, actors playing
only because of him, artificial weather and big-brother cameras
all about the place, broadcasting nationwide 24-hours-on-air. Since
he was born he's been living in this virtual world. And after he
finds out what's really going on there's no holding back for him.
He sets out to reach the boundaries of his world.
What's
amazing about the movie is the character Jim Carrey plays without
any fooling around. Sadly, the rest of the movie remains a mild
satire of the mass media worth a TWILIGHT ZONE episode, but with
a remarkable conclusion.
WELT
AM DRAHT ("World
by Wire") A
German made-for-TV movie from 1973 directed by the famous late Rainer
Werner Fassbinder and created from the novel "Simulacron 3"
(or else "Counterfeit World") by Daniel F. Galouye from
1964. The novel was remade into a theatrical movie in 1999 as THE
13th FLOOR and produced by also German Hollywood director Roland
Emmerich. Former Fassbinder actor Armin Müller-Stahl is one
of the lead characters.
At the centre of the novel scientists have created a parallel world
within a computer to do market analyses. The project then encounters
problems as soon as some of those responsible mingle into the virtual
world they created and the individual minds of its inhabitants.
Whereas
the Fassbinder film is a rather wordy and meanderdering treatment,
enhanced by Michael Ballhaus' fluid visual style, THE 13th FLOOR
is more straightforward action.
Both
movies and the novel question the validity of our perception of
reality, individuality and - if indeed there is one - free will
and, in turn, the manipulation of both.
THE
PRISONER A
reworking of Patrick McGoohan's 1967 landmark television masterpiece
THE PRISONER had been on the agenda for a long time. It was
finally made by the collaborating TV companies AMC and ITV after
the other British Sky-One had stepped down from the project in 2007.
On Nov. 15., 2009 THE PRISONER - well, sort of - remake premiered
in the USA on AMC TV.
But
preview comments, newspaper and internet user opinions shortly after
the first run turned out to be everything but in favour of the show.
They criticized, loathed and dismissed it, many were sarcastic about
the script by Bill Gallagher and only few found the new approach
successful. This thing, as it goes, did not retain the spirit
of McGoohan's surrealistic and allegorical original.
And it is true, the whole dramatization is inconsistent and erratic
to the point of being incomprehensible. Also, the characters are
nearly unimpressive throughout.
THE
PRISONER (2009) is a major disappointment. Its qualities being
mainly the retro style production and the setting of the (partly
real) Village in the Namibian desert. For all the narrative
parallels and due nods to the famous precursor - a man being stripped
of his identity, abducted to a seemingly pleasant place lead by
a mysterious Number 2 where he is known as Number 6 and
where there is no way of leaving, a big white bubble foiling any
escape attempt etc. - it is neither a sequel nor a prequel or else
a spin-off of the 1967 version. Those searching for references will
find overt elements in past productions like THE TRUMAN SHOW, current
installations like LOST and literary ideas as created (once again)
by American novelist Philip K. Dick (+ 1982), especially in his
1969 novel "Ubik".
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SHUTTER ISLAND is a film by master-director Martin Scorsese (2010) featuring Leonardi di Caprio as a potential and apt Number Six type. Di Caprio plays a US Marshall who, together with his colleague, is assigned on a search mission after a woman who disappeared from a mental ward, a prison-like institution on a remote island, who is considered to be a major threat. They are not made very welcome, however, in this kind of village and Ben Kingsley makes for a veritable Number Two opponent. Soon after their arrival by boat a heavy thunderstorm sets in, an event apparently changing their status from investigators to inmates. What's more, the di Caprio character experiences horrible visions of his past and his ex wife who died in a blaze. Did she? Not everything here is what it appears to be.
The weak point of the film is that it wants too much: World War II, Nazis, medical tests on humans, the frailty of what we call reality. A number of red herrings, too many in fact, are laid out. of which we've seen a lot before anywhere else in movies. But the film nontheless offers enough enjoyable and intriguing aspects to sit through.
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REVIEWED
MORE: THE PRISONER AS A DISCOURSE |