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The Prisoner Numm
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DB: Naja. Ich glaube, früher oder später hätte es jemand gegeben, der die ganze Sache angestoßen hätte. THIS INTERVIEW IN ENGLISH zu treffen. Also habe ich an den Sender geschrieben, aber sie haben mir geantwortet, dass sie mir die Namen und Adressen ihrer Zuschauer nicht bekannt geben dürften. "Aber wir können Ihre Anschrift nach der letzten Folge senden". Also das klingt gut, sagte ich. Und nach der allerletzten Folge "Fall Out", nachts um halb zwölf, da gingen mein Name und meine Anschrift über den Sender. Ich ging dann zu Bett ohne zu ahnen, dass ich zwei Stunden später geweckt werden würde, weil jemand an meine Tür klopfte. Und dann kamen die ganze Nacht Leute, die bei mir anklopften und auf einen Kaffee reinkamen. Sie kamen aus den verschiedensten Städten wie Birmingham und Oxford und wir kamen miteinander ins Gespräch. Während des Sonntags kamen weitere Besucher und am Ende der Woche hatte ich über 300 Briefe erhalten. Also dachte ich, es wäre wohl am besten, so etwas wie die Society ins Leben zu rufen … INTERVIEW: MAX HORA nr6de: Hast du dir ausgemalt, dass es sich so entwickeln würde, wie es dann auch tatsächlich geschehen ist? DB: Ehrlich gesagt, ich habe geglaubt, da sitzen nur ein halbes Dutzend Leute irgendwo in einer Bar, die sich gegenseitig erzählen, was für eine tolle Serie das war. Und dann gehen sie auseinander. Wir gehen wieder zurück in unser Leben und das war's dann. Wir haben uns niemals träumen lassen bzw. ich habe mir niemals träumen lassen, dass etwas wie dies hier geschehen würde. Es ist kaum zu fassen dass wir alle hier zusammen sind, nach über 30 Jahren, dass wir uns alle weiterhin zu Conventions zusammenfinden. Es ist wie ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Ganz außergewöhnlich. nr6de: Du hast erzählt, dass du damals in der Zeitung gelesen hast, dass in Portmeirion Dreharbeiten stattfinden, als du hier in Urlaub warst. Dass du George Coulouris getroffen hast (Darsteller in "Schachmatt"). Hast du auch Patrick McGoohan getroffen? DB: Ich sage euch, was damals passiert ist … Wir reden jetzt über den Sommer 1966. Und ich war in den Ferien nebenan in dem kleinen Städtchen Porthmadog. In der Zeitung habe ich gelesen, dass Patrick McGoohan seine neueste Fernsehserie drüben in Portmeirion dreht. Also dachte ich, auf geht's und lass uns mal einen Blick darauf werfen. Also kam ich rüber und das Village war voller Farben. Es war ein schöner September, sehr gutes Wetter. Als ich kam, konnte ich sehen, dass das Schachbrett immer noch da war. Und da waren all die Mini Mokes auf der Piazza, wo sie den Karnevalsumzug aus "Dance of the Dead" drehten. George Coulouris war da, ebenso Ronald Radd und Rosalie Crutchley und Patrick McGoohan lief mit einem Klemmbrett unterm Arm herum. Wenn man sich mit Filmarbeiten auskennt, dann weiß man, dass nichts wirklich passiert. Man verbringt Stunden und wartet auf irgendetwas. Und schließlich wurde mir langweilig … (lacht). Also
zog ich los und sah den kleinen Butler, Angelo Muscat, wie er mit hochgekrempelten Ärmeln im Sand nach Klieschen (eine kleine Schollenart 1 ) fischte. Ich sah mir das an, er war in seiner Butler- Uniform gekleidet. Und das Schachbrett war da und all die Menschen in ihrer Karnevalsverkleidung. – Was sollte das alles? Das war ziemlich abgefahren. Ich hatte DANGER MAN gesehen, das war bei weitem mehr, wenn man so will, konventionell. Und ich wusste nicht, worum es hier ging. Aber ich dachte mir, ich werde mal abwarten und es mir ansehen, wenn es im Fernsehen läuft. Es sieht so aus, als könnte es ein bisschen was anderes sein. nr6de: Was würdest du sagen, ist die Absicht von THE PRISONER? DB: THE PRISONER ist für mich auch noch nach vielen Jahren unterhaltsam. Und es ist etwas, über das man wirklich nachdenken muss. Für unterschiedliche Menschen hat es unterschiedliche Bedeutungen. Manche mögen das Spektakel daran oder die Realitätsflucht. Man hat es als ein allegorisches Rätsel beschrieben. Es ist eine Allegorie, ein Rätsel. So sehe ich das. Ich suche nach den inneren Bedeutungen, die darin verborgen sind. Das ist für mich total faszinierend. Jede Woche gibt es eine andere Facette der Gesellschaft maskiert im Gewand der Unterhaltung. Aber alles wird auf einem sehr hohen Niveau analysiert, ob es sich um unser Erziehungswesen handelt, oder das Wahlsystem und die sogenannte Freiheit und Demokratie. Aber schlussendlich dreht sich alles um die letzte Folge, wo jeder von uns, abgesehen von Nummer Sechs, seine eigene Nummer Eins ist. Also in jedem von uns lauert die Bestie. Wir können unser eigener schlimmster Feind sein. Wir können aber auch das höchste Wesen der Schöpfung sein. Also dreht sich alles um das innere Ich und die Suche danach. Und das ist ganz schön tiefgehend für eine gewöhnliche Unterhaltungsserie. nr6de: Deine Lieblingsfolge ist "Dance Of The Dead", in Deutschland lief sie unter dem Titel "Die Anklage", mit der brillanten Schauspielerin Mary Morris und ebenso Norma West, die wir letztes Jahr auf der Convention getroffen hatten. Was ist das Wesentliche an "Dance Of The Dead", wohl wissend, dass Patrick McGoohan die Folge nicht sehr mochte? DB: Jede Folge fühlt sich anders an, hat eine andere Ausstrahlung. Nimmt man "Arrival", das die Richtung markiert, dann passiert dort eine Menge. In "Free For All" geht es um das Wahlsystem. "Dance Of The Dead" hebt sich etwas ab, weil es extrem schwierig ist, den Kern der Handlung zu erfassen. Man glaubt zu wissen, was geschieht, aber dann wird man durch eine traumähnliche Atmosphäre geführt. Der Autor (Anthony Skene), mit dem ich in Kontakt stand, sagte mir, als er versuchte herauszufinden, worum es in der Serie ging, konnte man ihm nicht viel sagen und erklärte ihm, er solle sich dransetzen etwas zu schreiben über diesen Spion, den man ins Village gebracht hatte. Und der Autor sagte, im Zweifelsfall schreibe er etwas über einen Prozess. Er sagte, er sei beeinflusst worden durch den Film THE DEVIL AND DANIEL WEBSTER und durch die Filme des Franzosen Jean Cocteau. Es steckt eine Menge Cocteau darin. Aber was mir daran gefällt ist, dass es stark von Frauen beeinflusst wurde. Auf diese Weise ist es etwas ausgewogener gegenüber der energischen Nummer Sechs, der so eine Art Alphamännchen ist. Hier haben wir also den sanften Einfluss der Frauen, ihre fürsorgliche Seite. Und Nummer Sechs kämpft darum herauszufinden, worum es dabei geht. Das ist kein Action-Abenteuer. Hier gibt es keine Schlägerei, das Darstellerische und die Handlung werden von anderen Faktoren bestimmt. Ihre ganze Qualität, das Wesentliche, ist in der Szene enthalten, wo Mary Morris und Patrick McGoohan auf dem Strand stehen und darüber streiten, was das Wirkliche und was das Unwirkliche ist. Für mich ist das die Kernaussage der Serie. Es ist eine wunderbare Folge durchdrungen von Rätseln, Atmosphäre und Farbe. Also, wenn man den Blick auf diese Folge richtet, befasst sie sich mit dem Wesen des Wirklichen und des Unwirklichen. nr6de: Möchtest du deutschen PRISONER-Fans etwas sagen, die mehr über die Serie erfahren wollen und vielleicht auch Portmeirion, das Village, besuchen wollen? Was heißt es für dich, ins Village zu kommen? Was könnte es für andere bedeuten? DB: Was ich jedem sagen möchte ist, dass es sich wirklich lohnt, die Pilgerfahrt auf sich zu nehmen. Kommen Sie nach Portmeirion. Sie werden absolut fasziniert und verzaubert sein. Sie glauben, sie kennen Portmeirion, wenn Sie es sehen. Und was Sie sehen, ist was Sie kriegen. Aber Portmeirion ist weit mehr als das. Es hat eine magische Atmosphäre und wenn abends die Sonne untergeht entwickelt das Village ein ganz eigenes Leben. Das lauteste Geräusch ist das Plätschern des Wassers im Springbrunnen. Die Gebäude werden von einem sanften Licht angestrahlt. Sie werden hierher kommen und eine ganz andere und zeitlose Welt wahrnehmen. Kommen Sie! nr6de: Vielen Dank für dieses Interview! Und nochmals "Be seeing you" ! - "Wir sehen uns" wieder! DB: Es war mir ein Vergnügen. INTERVIEW: MAX HORA Interview: Michael Brüne während der PRISONER Convention 2008, Videoaufzeichnung: Jürgen Staeder, bearbeitung: Arno Baumgärtel. Dave Barrie rief 1976 die PRISONER Appreciation Society "SIX OF ONE" ins leben. |
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"Wir sehen uns!" oder L'année dernière au Village · The Prisoner · Nummer 6 | |||||||||
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