Eine bemerkenswerte Aufnahme, links, die Nordseite des Marktplatzes von der Marktstraße aus in Richtung Schulstraße bzw. Kirchenplatz; geschätzt um 1948 gemacht. Zu sehen sind Schuttberge und Neubauten, noch fehlt das Eckgebäude rechts zur Schulstraße, und die Engel-Apotheke ist auch noch nicht da; sie eröffnete 1956 wieder. Das alte Rathaus stand ungefähr dort, wo auf dem Foto vielleicht gerade ein Feuerwehreinsatz im Gange ist, eine Leiter liegt am Haus an. Die Besonderheit in diesem Fall ist, dass man hier noch die alten und schon die neuen Straßenflächen erkennen kann. Man sieht die Straßenverbreiterung, den jetzt zurückverlegten Gehweg, die neue Marktstraße ist viel breiter als vorher.
Die Einmündung zwischen den beiden Verkehrsinseln rechts ist die Rittergasse, die gegenüber der Burggraben. Am oberen Ende der großen Verkehrsinsel (rechts) entsteht später das Geschäftshaus Bette, heute ist dort das Kundenservicezentrum der Stadtwerke. Direkt davor verlief einst die Wettergasse, eine Verbindung zwischen der Marktstraße und der Mäusburg. Und wie ein Keil ragte ein Ensemble von Fachwerkgebäuden, darunter das vielfach auf Postkarten abgebildete Haus Kaminka, in den Marktplatz hinein.
Streiten mag man darüber, ob der Marktplatz sich gegenüber der Nachkriegszeit zu seinem Vorteil verändert hat. Lesen Sie dazu den Beitrag über die Südseite des Marktplatzes!
Das digitale Abbild der Stadt Gießen im Mesh-Format basiert auf Daten der Luftbildbefliegung im März 2020. Vermessungsamt Gießen
Juni 2023 |