Gießener Gesichter Paare Löwengasse

 

Die Löwengasse verbindet den Seltersweg an der Ecke Goethestraße mit der Bahnhofstraße. Früher mündete sie gegenüber der Mühlstraße (der spitze Zwiebelturm) in die Bahnhofstraße. Die heutige Löwengasse liegt gegenüber der in den 80er Jahren nach der Eröffnung des Parkhauses Schanzenstraße geschaffenen Johanette-Lein-Gasse. An der Stelle ist sie auch weniger eine Gasse als ein Durchlass zwischen zwei Gebäudeblöcken; in Richtung Seltersweg ist sie dann so beinahe breit wie die römische Piazza Navona. Der alte Verlauf war längst nicht so aufgeräumt wie heute, das Foto aus der Nachkriegszeit lässt es erahnen.

Im erhalten gebliebenen Eckhaus zum Seltersweg befand sich vor dem Krieg und danach das Tabakwarengeschäft Moeser, nebenan das Bekleidungshaus Köhler; beide Geschäfte tauschten vor Jahren die Läden. Hinter der Verkaufsbude auf dem Foto oben links bog die Straße mit dem historischen Namen Teufelslustgärtchen ab, die dem Quartier den Namen gab. Sämtliche Häuser in diesem Bereich wurden im Verlauf der 60er Jahre nach und nach abgerissen. Die alte Katharinengasse wurde mit dem C&A-Gebäude (früher Horten) überbaut und die neue als Entlastungsstraße für den Seltersweg geplant, dabei völlig neu trassiert und extrem verbreitert.

FOTO: GUNTER KLUG

Dieser Einschnitt in die Bausubstanz ist an der Kreuzung mit der Wolkengasse noch heute sichtbar. Ihr Verlauf zur Bahnhofstraße wurde gekappt (Pfeil) und der Reichensand, der früher nur ein Gässchen an anderer Stelle der Altstadt war, wurde zur neuen Durchgangsstraße vom und zum Karstadt-Parkhaus. Das Teufelslustgärtchen verschwand, nur ein Straßenschild im Seltersweg erinnert daran.

Das digitale Abbild der Stadt Gießen im Mesh-Format basiert auf Daten der Luftbildbefliegung im März 2020. Vermessungsamt Gießen

Juni 2023

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