Gießener Gesichter Paare Wettergasse

 

Die heute nicht mehr bestehende Wettergasse war eine schmale Verbindung zwischen der Mäusburg auf der einen und der Marktstraße auf der anderen Seite. Links von der Wettergasse ragte ein Ensemble aus mehreren Fachwerkgebäuden wie ein Keil in den alten Marktplatz, darunter das auf vielen Ansichtskarten abgedruckte  Haus Kaminka, früher residierte dort eine Apotheke. Noch weiter links davon, somit direkt vor dem alten Rathaus, stand das 1900 errichtete Kriegerdenkmal. Die Mäusburg, die Marktstraße und der links angrenzende Marktplatz wurden im Krieg völlig zerstört. Die Gebäudefront des Stadtwerke Kundenzentrums markiert ungefähr den südlichen Rand der Wettergasse.

Beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurden die Gebäudegrenzen nach hinten versetzt und der Straßenraum verbreitert. Die Wettergasse verschwand. Weil nun die Proportionen des Areals, buchstäblich die Rahmenbedingungen, nicht mehr existieren, erledigen sich Forderungen nach der Rekonstruktion des alten Rathauses sowie anderer Gebäude um den Marktplatz herum von selbst. Anders als die Frankurter neue Altstadt, die auf dem Gelände des ehemaligen Technischen Rathauses, aber an alter Stelle entstand, ist die Beengtheit der Gießener Altstadt nicht wieder herstellbar und unwiederbringlich Geschichte.

Das digitale Abbild der Stadt Gießen im Mesh-Format basiert auf Daten der Luftbildbefliegung im März 2020. Vermessungsamt Gießen

Juni 2023

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